Thursday, October 30, 2008

Der Stellenwert von Religion, oder...

wie unser ukrainischer Reli-Lehrer Wolodymyr Saba
immer schon in der Schule treffend rhetorisch fragte:
Wämm gllaubän?

Während viele von meinen österreichischen Freunden
mit dieser Frage constantly struggeln,
wissen viele meiner amerikanischen Klassenkolleginnen 
das anscheinend sogar sehr genau und teilen es auch 
gerne allen auf ihren facebook- Profilen mit.
Alarmsignal Nr. 1: Die favourite quotes - section strotzt nur so von
Bibel - Zitaten. Nr. 2: Das "About me" im Profil demonstriert
allein die religiösen Ansichten der jeweiligen Person. Etwas
einseitig. Und all das so fundiert, dass es mich sogar befremdet 
und mich dazu verleitet, es mit euch zu share-n:

Lydia Elizabeth: (diese junge Dame ist 

übrigens hier bei unserem 

Indiana Klassenabend zu bewundern)

About me: 

He's everything to me

He's more than a story

more than words on a page of history

He's the air that I breath

The water I thirst for

And the ground beneath my feet

He's everything, everything to me: Jesus.

Interests: God is my number one in everything. 

I love Jesus Chist with ALL my heart and live 

to serve him with all that do. As I am

growing in my relationship to Christ, I come 

to find I know myself better. My

number ONE goal in live is to be 

a Christian woman, firmly rooted in the Lord, 

then everything else will fall into place.

Naomi Ruiz: (auch von dieser 

hübschen Frau gibts ein Video)

About me:

I trust and pray that the Lord will continue

to lead and guide my path. He has never let 

me down. I love Jesus Christ, my Lord and my God, 

with all my heart, mind, and soul!!!!

Becky Lauer:

About me:

(…) We are all beloved children of God. 

No one is better than another. 

We all make mistakes, and we are 

all undeserving of the unconditional love 

that God has for us. It's up to us

whether or not we accept the love that 

He's pouring out for us everyday! :)

Hm Hm, das alles, ist doch etwas
zum Nachdenken bringend,
finde ich...

Thursday, October 16, 2008

U - bahn Poesie

Yesterday I went out for the 1st time since I came back from the US. It was a CD presentation at the Ost club. The reason I went there was because my friend Lena was the stylist for the band. (with the modest name "Hobbygott"). At first it was a little weird, as almost always when I attempt to go out. 
I arrived there alone, the location is lika an underground maze of connected cellars, tons of people who I didn't know. So I just went straight to the backstage area, tried to look like a groupie and hung out there a little bit, until I finally found her. From this point on it was easier and fun - she introduced me to other people with who I found out to have mutual friends. And by chance I met another of my good friends there who I hadn't seen for over 1 year...
 Anyway, on the way home I had some inspired moments on the U-bahn. I usually never write poetry, but this was just the right moment...and so I proudly present the glorious fruits of inspiration that the Muse brought to me there. They are actually not poems, but rather songtexts. (Nicht wahr, Magda?)

I think of you
and I feel nothing
I just thought of you
and I felt more than something
Nothing - something - nothing - something.

Es schmort inside, doch lauwarm.
Kaum glüht es kurz, erlischt es schon.
ich fühle nichts und bin
doch voll von einer Stille,
die schreit so laut.

I bathe in her warmth,
we walk on a carpet of love.
our souls touch. (or something)
sometimes our fingers do so too.
But will she ever see it's true?


Saturday, October 11, 2008

Die Rosa Lila Villa


...oder auch: DAS Gesprächsthema in der U-bahn.



Heute möchte ich ein Gebäude vorstellen, dass in Wien offensichtlich weit mehr in aller Munde ist, als ich dachte: Die rosalila Villa, auch bekannt als Wiens Lesben und Schwulenhaus. Das erste Mal hörte ich davon, als mein Vater mich (damals 17) fragte, ob ich nicht mitkommen möchte, er mache mit seinen Schülern eine Exkursion dorthin. (Er unterrichtet Biologie, Kochen und Projektmanagement in einem Liesinger Gymnasium - keine Ahnung, wofür das genau war)
Ich fragte, warum gerade ich denn auch mit sollte und er darauf "Wieso nicht - dass sind doch alles nette Leute dort, und wer weiß, vielleicht bist du ja auch so!" - Ich darauf entsetzt "Na, sicher nicht!" und blieb zuhause.
Naja, inzwischen war ich dort selbst schon öfter, als ichs mir damals erträumt hätte, meist essen mit Sirkka und friends, es befindet sich nämlich ein ausgezeichnetes Restaurant im Erdgeschoß, - und ich fand nichts ungewöhnliches oder komisches mehr an diesem Gebäude.
Jetzt, kaum nach Wien gezogen, bemerke ich erst wie andere Leute darauf reagieren! Die Villa steht nämlich äußerst prominent, bunt und gut sichtbar direkt an der Wienzeile, also am Wienfluss, nahe der U4 Station Pilgramgasse - und ist auch von der U-bahn (die an dieser Stelle oberirdisch fährt) aus sichtbar. Ich wohne nun ebenfalls am Wienfluss, nur einige Stationen weiter stattauswärts, direkt an der U4 und verwende diese Linie daher täglich um ins Zentrum zu fahren. Meist lerne ich währenddessen Musik auswendig, aber, unterbrochen von äußerst...äh...interessanten Kommentaren der anderen Fahrgäste. Wie etwa gestern. Wir sind gerade bei der Station Meidlinger Hauptstraße (noch weit entfernt von der Villa) stehengeblieben. 2 Jugendliche (männlich, etwa 16) sitzen neben mir.
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Bursch 1: Hey, kommt da jetzt nicht irgendwo das Schulen und Lesbenhaus?
Bursch 2: Was?
Bursch 1: Das Schwulen und Lesbenhaus.
Bursch 2: Aso (lacht) ...na, des kommt erst bei der Pilgramgasse.
(kurze Pause)
Bursch 1: Meine Mutter war da schon amal drin.
Bursch 2: (entsetzt) Echt????
Bursch1: Ja, weils aufs Klo müssen hat.
Bursch 2: Wirklich?? (lacht)
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Das wäre mir noch nicht weiter so sehr aufgefallen, doch dann, am Abend auf dem Weg zurück, wieder in der U-bahn höre ich erneut Leute neben mir darüber sprechen:

Frau 1: Heast, is do ned irgendwo die Rosalila Villa?
Frau 2: Jo, schau, do kummts gleich. (schaut aus dem Fenster)
Frau 1: (schaut auch, zeigt hin) Ah, jo, schau, dort!!
Frau 2: Ajo!!

Ich bin jedenfalls überrascht dass dieses Gebäude für so viel Aufsehen sorgt. Hoffentlich überwiegt das Erstaunen doch in irgendeiner positiven Art.